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RVE Richtlinien & Merkblätter
04 Umwelt
04.01 Lärmschutz



RVE 04.01.01 Lärmschutzwände - Berechnung und Konstruktion
November 2014

Beschreibung

Lärmschutzwände (LSW) an Eisenbahnstrecken werden durch Wind und aerodynamische Anregungen aus der Zugvorbeifahrt und gegebenenfalls durch Erdlasten beansprucht.

 

Die Windbelastung (ohne Zugvorbeifahrt) führt zu einem Umströmen der LSW mit einer Druckbelastung (luvseitig) und einer Sogbelastung (leeseitig). Die Größe der standortbezogenen Windbelastung ist gemäß ÖNORM EN 1991-1-4 zu ermitteln und mit der aerodynamischen Anregung aus der Zugvorbefahrt zu überlagern.

 

LSW auf Eisenbahnstrecken sind bei Zugvorbeifahrt einer aerodynamischen zyklischen Druck/Sog-Wechselbeanspruchung ausgesetzt, die mit dem Zug wandert. Die Größe der dynamischen Wirkung ist wesentlich von der Zugkopfform, der Zuggeschwindigkeit, der geometrischen Form und Höhe sowie vom Abstand der LSW-Oberfläche von der Gleisachse abhängig.

 

Da der Druck/Sog-Wechsel innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde stoßartig erfolgt, kommt es zu dynamischen Lasterhöhungen. Diese Lasterhöhungen sind dzt. in keiner Norm enthalten. In der ÖNORM EN 1991-2 wird die Druck/Sog-Belastung als rechteckförmig mit einer Länge von jeweils 5,0 m angegeben, wobei in der Realität die Druck/Sog-Wechselbeanspruchungen mit größeren Amplituden annähernd sinusförmig auftreten.

 

In Abbildung 1 ist die aus der Zugvorbeifahrt an LSW resultierende reale Druck/Sog-Beanspruchung beispielhaft für ein LSW auf Pfahlfundierung dargestellt, und die in der vorliegenden RVE verwendeten Bezeichnungen sind beschrieben.

 

Diese Richtlinie gilt auch für Lärmschutzpaneele in Wannen und auf Stützmauern, wobei für die Einwirkung eine Korrektur angesetzt werden kann, wenn die Hinterlüftung dauerhaft gewährleistet ist.

 

Ansätze für die aerodynamische Einwirkungen für Lärmschutzpaneele im Tunnel-portalbereich sind im Abschnitt 3.6.4 enthalten.

 

Türen und Tore in der Lärmschutzwand und aus Lärm absorbierenden Material sind grundsätzlich nach den analogen Einwirkungen wie Lärmschutzwände auf der freien Strecke zu bemessen.

Inhaltsangabe

0. Vorbemerkungen

1. Anwendungsbereich und Anwendungsgrenzen

2. Begriffsbestimmungen

3. Materialtechnische und konstruktive Vorschriften für die Bauteile (Planungsgrundlagen)

4. Aerodynamische Lasteinwirkungen und Laststellungen

5. Bemessung LSW-Steher

6. Gründungen für Lärmschutzwandsysteme auf freier Strecke

7. Befestigung auf Brückenrandbalken, Stützmauern und Flachgründung aus Stahlbeton

8. Mitgeltende Normen und Richtlinien

9.  Literatur

10. Anhang 1: Formel zur Ermittlung der ersten Eigenfrequenz der LSW

11. Anhang 2: Anwendungsbeispiel mit Berechnung der ersten Eigenfrequenz und Ermittlung der Schnittgrößen

12. Anhang 3: Vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Bewegungen im Bereich der Brückenübergangskonstruktionen

Seiten 47
Ausgabedatum 1. November 2014
Änderungsdatum 1. Dezember 2017
Ersetzt am 1. Oktober 2019 durch RVE 04.01.01 Lärmschutzwände - Berechnung und Konstruktion (Oktober 2019)
Verbindlich Vom BMVIT zur Anwendung empfohlen!
Arbeitsausschuss EB03 Lärmschutzwände
Preise
Medium Netto + USt. Anzahl
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Dieses Produkt besteht aus folgenden Artikeln
  • RVE 04.01.01 Lärmschutzwände - Berechnung und Konstruktion - 1. Abänderung (ersetzt)
  • RVE 04.01.01 Lärmschutzwände - Berechnung und Konstruktion - Grundtext (ersetzt)