Beschreibung |
In Österreich finden in unseren Gerichtssälen für Strafver-fahren, als auch für Zivilverfahren Gerichtsverhandlungen statt, wo allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige – allen voran 17.01 Verkehrsunfall Straßenverkehr, Unfallanalyse – ständig mit der Aufklärung von Verkehrsunfällen beauftragt werden. Diese SV haben nicht nur ein hohes Fachwissen, sondern verfügen über verschiedenste Programme, mit denen Unfälle lückenlos aufgeklärt werden. Es gilt dieses Wissen und die EDV-Programme viel stärker als bisher auch für die Analyse und Sanierung von Unfallstellen und für Road Safety Inspections aber auch für Road Safety Audits zu nützen. Seitens der FSV werden daher durch die beispielgebende Zusammenarbeit mit der EVU-Europäische Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse in Österreich eintägige Seminare für LändervertreterInnen und Amtssachverständige angeboten, sodass durch Gerichts-Sachverständige ein Wissenstransfer zu VerkehrstechnikerInnen, PlanerInnn und Amtssachverständigen erfolgen kann. Aufbauend auf praktischen Beispielen werden die Methoden und Analyseprogramme von Gerichtssachverständigen gezeigt, die auch in die örtliche Unfallforschung an Hotspots Eingang finden können. In den Vorträgen werden die wichtigsten praktischen Schulungsthemen vorgestellt, die aktuell bereits in Österreich im Einsatz sind, um das praktische Wissen der Unfallsachverständigen auch für Verkehrs- und StraßentechnikerInnen (StraßenverkehrssicherheitsgutachterInnen) weitergeben zu können. Hierbei geht es um den Wissenstransfer für die Sanierung von Hotspots, für Road-Safety-Audits, also die Prüfung von Planungen von vornherein, für Road-Safety-Inspections, also die Analyse von Gefahrenstellen, bevor sich noch weitere Unfälle ereignen u.a. Mit diesem Informationsaustausch durch Gerichtssachverständige ist Österreich – verglichen mit den Ländern der EU – wieder einmal mehr Pionierland für die interdisziplinäre Weiterbildung und ganzheitliche Aufklärung von Unfallursachen an Hotspots und Unfallstellen für verschiedenste StraßenexpertInnen.
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Inhaltsangabe |
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Besondere Rechte und Pflichten der Behörde im Zusammenhang mit Unfallhäufungsstellen
- Historischer Überblick zu den Maßnahmen zur Verkehrssicherheit
- Übergang von der Straßenpolizeiordnung zur StVO 1960
- Steigende Unfallzahlen bewegen dazu, Statistiken zu führen
- § 96 StVO „Rechte und Pflichten der Behörde
- Interpretation der Regelungen in § 96 StVO
- Judikatur und Ausblick
- Grundlagen Zeit-Weg-Berechnungen: Anhaltewege, Verzögerungen, Beschleunigungen
- Grundlagen der Fahrdynamik, Kurvenfahrt: Längskräfte, Seitenkräfte, Kurvenfahrt, Fahrraumbedarf
- Möglichkeit der Einbindung der Unfall-Simulation: Stoßberechnungen, Befahrbarkeit, Fahrlinien, Vergleich der auftretenden Kräfte in 3D
- Sonstige konkrete Fahrvorgänge: Verzögerungsstreifen – Beschleunigungsstreifen und Radien im Vorfeld / Anschluss), Fahrstreifenwechsel, Überholvorgänge
- Elementare Grundlagen der Unfallrekonstruktion
- Vermeidbarkeit der Unfälle (seitens der Verkehrsteilnehmer) anhand von Beispielen
- Ausgewählte Unfälle auf Freilandstraßen und Autobahnen, Kreuzungsunfälle im Stadtgebiet, Zweiradunfälle und Fußgängerunfälle.
- Aufzeigen der häufigen Unfallursachen und der wechselseitigen, dynamischen verlaufenden Blick- und Erkennbarkeitsmöglichkeiten, jeweils beispielbezogen zu Unfällen.
- Verbesserungsmöglichkeiten der Verkehrssicherheit anhand geänderter Verkehrsführung- und Straßenraumgestaltung anhand der Praxis
- Einführung in die 3-dimensionale Darstellung von Unfallstellen (Grundlagen)
- Räumliche Prüfung von Anlageverhältnissen
- 3D Darstellungen für eine besonders praxisgerechte Befundaufnahme
- Schwergewicht auf Sichthindernisse und räumliche Veränderungen für einzelne Fahrzeuglenker und aus Sicht von Fußgängern und Radfahrern
- Beurteilung einer Verkehrssituation räumlich und im Grundriss und zeigen der Zusammenhänge
- Diskussion über die rechtlichen Aspekte und rechtlichen Beurteilung
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Sachverständigenanalysen an Hotspot-Stellen
- Präsentation unterschiedlicher Unfalltypenhäufungen und Hinweise auf die Erkennung bereits im Vorfeld
- Präsentation unterschiedlicher Unfallhäufungen spezifi-scher Verkehrsteilnehmer und Hinweise auf die Erkennung bereits im Vorfeld
- Außergewöhnliche Analysen an Hotspot-Stellen und Maßnahmen zur Unfallreduktion
- Erkennen der Sachverständigen-Zusammenhänge bei Auswertungen der Unfalldatenbank
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Zielgruppe |
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Bemerkung |
Diese Veranstaltung kann im Rahmen der (Re)Zertifizierung als VerkehrssicherheitsgutachterIn als Fortbildungsveranstaltung angerechnet werden (9 Lehreinheiten).
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